Manchmal, wenn ich gerade etwas gut hinbekommen habe, ertappe ich mich beim Gedanken: „Ich wünschte, diese oder jene Person, die mir wichtig ist, hätte mich dabei beobachtet.“ Irgendwann wurde mir dann bewusst, dass dieser Wunsch Stolz schürt. Dennoch musste ich mir eingestehen, dass dieses Bedürfnis da ist, von anderen – oder jemandem – bei einer guten Tat ertappt zu werden. Ich denke, das steckt tief in uns drin: Wir sehnen uns nach Anerkennung! Es gibt jemanden, der uns diesen Wunsch gerne erfüllt und sich über all das freut, was wir gut können und Gutes tun. Er freut sich wie ein Vater, der die Fortschritte seines Kindes würdigt, wenn es laufen oder sprechen lernt. Es ist unser himmlischer Vater, dessen Anerkennung alles menschliche Lob bei weitem übertrifft. Ich bin daran, mich an den Gedanken zu gewöhnen, dass Gott mich ja in allem sieht und mich darüber zu freuen, dass er sich über mich freut.

Wozu existiere ich? Was ist meine Aufgabe? Was ist der Sinn meines Lebens? Der Mensch hat ein tiefes Verlangen, diese Fragen für sich zu klären. Eltern haben die wunderbare Aufgabe, die Entwicklungsschritte ihrer Kinder zu fördern und zu würdigen. Mit Begeisterung spornen sie ihr Baby an, zu krabbeln, sich aufzurichten, die ersten Schritte zu gehen und sprechen zu lernen. Später geht es darum, Sandkasten-Burgen, Türme aus Bauklötzen oder Papierflieger zu bestaunen. Kinder sehnen sich danach, gelobt zu werden. Sie möchten, dass man ihre neu erworbenen Fähigkeiten beachtet und ihre kreativen Ideen würdigt. Gehen und sprechen zu lernen und sich all die anderen notwendigen Fähigkeiten anzueignen, ist eine Höchstleistung von Heranwachsenden.

Indem Gott den Menschen als Verwalter seiner Schöpfung einsetzt, gibt er ihm eine bedeutungsvolle Aufgabe. Wenn wir das als Sinn unseres Lebens betrachten und danach handeln, bestätigt Gott unsere Bedeutung.

Und Gott segnete sie, und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und vermehrt euch, und füllt die Erde,… (1 Mos 1,28)

Und Gott, der HERR, nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, ihn zu bebauen und ihn zu bewahren. (1 Mos 2,15)

Der Mensch ist dazu geschaffen, fruchtbar zu sein und das Leben, das Gott in ihn hineingelegt hat, an die nächste Generation weiterzugeben. Er soll seinen Lebensraum einnehmen, für sich nutzbar machen und bewahren. Das Bedürfnis, bedeutungsvoll zu sein, ist eine wichtige Triebfeder für alle Tätigkeiten des Menschen, in denen er Neues entdeckt und Bestehendes sinnvoll nutzt. Wenn wir Wissenschaft und Forschung, Landwirtschaft und Industrie, aber auch künstlerische Kreativität in der Verantwortung vor Gott praktizieren, ist unser Handeln in seinen Augen bedeutungsvoll.